Musik ist das Herz der Capoeira und bestimmt nicht nur die Dynamik des Spiels, sondern fördert auch die Interaktion und Energie zwischen Spielern und Musikern.

Die Musik gibt den Rhythmus vor, nach dem sich die Spieler in der Roda (dem kreisförmigen Spielfeld) bewegen. Die Instrumente und Lieder bestimmen, ob das Spiel langsam und bedacht oder schnell und akrobatisch ist. Der Berimbau, ein traditionelles einseitiges Saiteninstrument, hat dabei die führende Rolle. Ergänzt wird es durch Trommeln (Atabaque), Tamburine (Pandeiro) und manchmal weitere Instrumente wie das Agogô (Doppelglocke) oder das Reco-Reco (Schrapinstrument).

Die Musik von Capoeira ist tief in der afro-brasilianischen Kultur verwurzelt. Die Lieder werden oft auf Portugiesisch gesungen und handeln von historischen Ereignissen, den Herausforderungen der Sklaverei, oder sie ehren die Capoeira-Tradition und ihre Meister. Diese Lieder vermitteln Werte wie Respekt, Zusammenhalt und die Freude am Leben.

Musik schafft eine besondere Atmosphäre in der Roda. Sie fördert die Kommunikation zwischen den Spielern und den Musikern. Spieler passen ihre Bewegungen an die wechselnden Rhythmen und Melodien an, während die Musik die Energie und Dynamik der gesamten Gruppe steuert.
Die musikalischen Elemente der Capoeira bieten eine Gelegenheit, gemeinsam zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Viele Capoeiristas lernen nicht nur, die Instrumente zu spielen, sondern auch die Lieder zu singen. Diese interaktive Form des Lernens stärkt die Gemeinschaft und macht Capoeira zu einer ganzheitlichen Erfahrung, die Körper, Geist und Seele verbindet.

Die Musik in Capoeira ist weit mehr als nur ein Hintergrundelement – sie ist das Herz der Kunstform. Sie verbindet die Spieler mit der Geschichte, Kultur und Spiritualität der Capoeira und sorgt dafür, dass jedes Spiel einzigartig und lebendig bleibt.